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Bilder

Paul Kranzler. Land of Milk and Honey

€ 29,50

Beschreibung

Kata­log zur Foto­aus­stel­lung 18.03.05 – 16.05.05, Lentos Kunst­mu­se­um Linz, 2005, 126 Sei­ten, s/​w wie far­bi­ge Abbildungen.

Im Herbst 2001 such­te Paul Kranz­ler in Linz eine erschwing­li­che Blei­be und er fand nicht nur die­se, son­dern auch eine Situa­ti­on vor, die er in der Foto­se­rie Land of Milk and Honey” wiedergibt. 
Was so süß und ver­lo­ckend klingt, bedeu­tet für vie­le Öster­rei­cher unter der Armuts­gren­ze bit­te­re Rea­li­tät. Doch das Bild, das hier gezeich­net wird, pran­gert nicht in ers­ter Linie die sozia­le Situa­ti­on armer Men­schen an, son­dern zeigt ein inti­mes Bild einer Lebens­si­tua­ti­on der Nach­barn Paul Kranz­lers. Hin­ter der Fas­sa­de ansehn­li­cher und nobler The­ra­pie­pra­xen eines Lin­zer Stadt­hau­ses lie­gen Sub­stan­dard­zim­mer, von denen Kranz­ler eines für drei Jah­re mie­te­te. Sei­ne Nach­barn, durch­wegs alte Leu­te, die hier ver­mut­lich schon des län­ge­ren woh­nen oder sich ob ihrer finan­zi­el­len Lage nichts bes­se­res und damit auch teu­re­res leis­ten kön­nen, lern­te er in die­ser Zeit ken­nen. Ken­nen ler­nen im Sin­ne eines sich näher kom­men, sich öff­nen, teil­ha­ben las­sen. Kranz­ler foto­gra­fiert was ihn umgibt, was er sieht, womit er lebt. Ich war nur der Jun­ge von neben­an, der zufäl­lig auch foto­gra­fiert”, beschreibt Paul Kranz­ler sei­ne eige­ne Posi­ti­on. Kein auf­dring­li­cher Foto­graf, der doku­men­tie­ren oder auf­zei­gen will. Das Foto­gra­fie­ren war All­tag wie vie­les ande­re auch. Dadurch ermög­licht Kranz­ler den bei­den Men­schen, die er por­trä­tiert, ihre Mensch­lich­keit zu bewah­ren und nicht zu rei­nen Objek­ten degra­diert zu wer­den. Denn was wir zu sehen bekom­men, hal­ten vie­le in Öster­reich ver­mut­lich nicht für mög­lich. Oder den­ken, dass es das doch bei uns nicht geben kann. Doch was wir zu sehen bekom­men ist Rea­li­tät – eine der vie­len Schich­ten unse­rer Welt, vor der hier kurz der Vor­hang gelüf­tet und uns ein Blick gestat­tet wird. Han­delt es sich um die Ver­wahr­lo­sung der Lebens­um­stän­de oder das Alt­wer­den, vor dem so vie­le die Augen ver­schlie­ßen? Paul Kranz­ler rückt die alten, ver­run­zel­ten Kör­per so ins Bild, dass ein Weg­schau­en nicht mög­lich ist. Ste­hen blei­ben, hin­se­hen, aufnehmen. 
Grund­ge­dan­ke war die Kon­zen­tra­ti­on auf einen ein­zi­gen, rela­tiv klei­nen Raum, einen Lebens­raum, der Instal­la­ti­ons­cha­rak­ter auf­weist und gleich­zei­tig eine mensch­li­che Innen- und Außen­welt dar­stellt.” Die Foto­gra­fien gehen tief unter die Haut. Und obwohl die Foto­gra­fien berüh­ren und nach­denk­lich stim­men, fehlt ihnen zum Glück jeg­li­che Sen­ti­men­ta­li­tät. Nichts schlim­mer als wenn Foto­gra­fien mit der Bestim­mung auf die Trä­nen­drü­se zu drü­cken gemacht wer­den. Und auch wenn man­che Foto­gra­fien Ekel her­vor­ru­fen, behält doch die­ser inti­me Cha­rak­ter die Ober­hand, der einen den respekt­vol­len Umgang mit den Men­schen spü­ren lässt, obwohl sie sich in men­schen­un­wür­di­gen Lebens­um­stän­den befin­den, und so bleibt es beim Stau­nen über eine Rea­li­tät, die man zwar lie­ber nicht sehen möch­te, vor der man sich jedoch nicht ver­schlie­ßen kann.

ISBN
3901756531
Spra­che
deutsch
Maße
30×24,5 cm

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